Nach dem diese Unklarheiten beseitigt waren bemerkte ich beim letzten Check noch das ich ein
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ziemlich großes Loch in meiner Laufhose hatte und zwar ziemlich genau unter dem Arsch, somit
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war klar das es mir nicht zu warm werden konnte ;-) Dann ging es endlich los und ich wollte den
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Spass hier so lange wie möglich in einem schnellen Tempo geniessen, das klappte auch zu Beginn
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recht gut.
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Eine der Erkenntnisse auf den ersten 10-12 Kilometer war sicherlich, das ich in Köln doch eine
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höhere Herzfrequenz hatte obwohl ich hier in Schwäbisch Gmünd fast das gleiche Tempo
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lief bei einer wesentlich schwierigeren Strecke. Es machte mir einfach Spass in dieser Phase,
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aber ich wusste natürlich: Die eigentlichen Herausforderungen kommen erst!
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Nach 13 Kilometer begann dann der Anstieg zum Hohenstaufen (684m), ich wollte diesen vorsichtig
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angehen! Naja ich merkte bald den Unterschied von der Vorbereitung des letzten Jahres zu diesem
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Jahr; am Berg ging nichts! Ich war doch etwas entsetzt wie schwach ich bei diesem Anstieg war,
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aber in der Vorbereitung hatte ich halt auch keine langen Anstiege trainiert.
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Auf dem Hohenstaufen angekommen, war mir klar das ich meine Zielsetzung für heute doch
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deutlich korrigeren muss. Mir war schnell klar das mehr als eine Zeit unter 5 Stunden nicht drin
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sein dürfte, einfach weil mir das Tempo bergauf fehlte. Es ging dann wieder hinunter und es gab
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zum ersten Mal ein heftiges Grummeln in der Magengegend. Ich hatte schon die ganze Zeit so ein
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komisches Gefühl aber hier wurde es richtig unangenehm.
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Kilometer 25 Halbzeit: ich hatte den Rechberg erobert, wie immer in den letzten Jahren ging
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ich diesen Anstieg. Mein Magen machte Probleme und mir wurde langsam klar das ich noch ein
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Problem mehr habe: Meine Frau! Es wäre mir ja wurscht gewesen ob ich mit 5 Stunden oder mit
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5 Stunden 20 ins Ziel komme, wäre nicht SIE gewesen. Meine Frau Sonja hatte um 15.30 einen
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Termin in Hegnach mit dem Chefredaktuer der Sportabteilung der Waiblinger Zeitung und sie
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wartete auf mich im Ziel. Der Start hier war um 10 Uhr hüstel wenn ich mir zuviel Zeit lasse macht
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mich meine First Lady platt (Angst kann manchmal so motivieren ;-) ).
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Also Aufgeben ging überhaupt nicht und zu gemütlich das Ganze angehen ging auch nicht, so
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versuchte ich mich nur noch an der 5 Stunden Marke zu orientieren. Der letzte Anstieg: Der Stuifen.
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Zwischen diesem Hügel und mir besteht so eine Art Hassliebe. Ich kann an diesem Berg einfach
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nicht hoch joggen, ich komme zwar Teile der Grossglockner Strasse hoch aber diesen blöden
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Hügel nicht. Als ich oben angekommen war, merkte ich langsam das die Nummer mit dem Magen
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nicht mehr lange gut ging.
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Was folgte war eine Premiere: Zwischen Kilometer 33 und 35 musste ich dann in die Büsche
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verschwinden, somit ist mir jetzt auch bekannt wie Unterhosen mit drei Streifen entstehen :-)
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Nach diesem Stop ging es mir aber deutlich besser und so lief ich ziemlich ruhig „mein Ding“. Auf
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den letzten Kilometer habe ich auch noch so eine Stelle bei der ich immer kotzen könnte, es handelt
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sich da um eine lange Rechtskurve die ansteigt! Dieses verdammte Teil schaffe ich auch nie
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zu laufen, naja nächstes Jahr vielleicht.
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Magen technisch wieder in Ordnung und eigentlich noch gut gelaunt kam ich nach 4:56:58 im Ziel
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an, immerhin erreichte ich noch die zweitbeste Zeit bei meinen dritten Start in Schwäbisch Gmünd.
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Im Ziel angekommen hat mich meine Frau gleich geschnappt und es ging los in
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Richtung Hegnach.
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So kam es also das mein 36. Geburtstag der erste war an dem ich mich abends deutlich älter
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fühlte als morgens :-) Ich bin aber mit dem Ergebnis zufrieden, mehr war nicht drin vor allem auf
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Grund der Vorbereitung und dem Magenproblem. Im nächsten Jahr wird dieser Lauf wieder
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deutlich höher in der Wertigkeit für mich sein, weil ich dann hier meinen dritten Lauf für
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die Europawertung der Ultraläufer absolvieren will.
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