10 Uhr - ab ging der wilde Ritt über Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. Wie immer machten
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mir die ersten 1-3 Kilometer keinen so richtigen Spass, das Feld muss sich erst einmal etwas
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sortieren und ich war des öfteren am Überholen. Mein Laufrythmus passte aber von Anfang an
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sehr gut und so testete ich bei den ersten kleineren Anstiegen bei Kilometer 4 ,8 und 11 meine
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Form. Im Verhältnis zu manch anderem Starter war ich dabei aber nicht schwer am Schnaufen ;-)
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Die langen Läufe zum Stuttgarter Fernsehturm hoch mit einem Anstieg von ca.6 Kilometer schienen
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sich voll zu bewähren und so war mir auch nicht Bange vor der ersten grossen Herausforderung:
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Dem Anstieg zum Hohenstaufen (684m). Ab Kilometer 13,14 geht es richtig hoch und das Gemeine
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daran man kann schon ab Kilometer 11 die gesamte Pracht des Anstiegs am Horizont geniessen :-)
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Am Anfang ging es noch auf geteerten Wegen nach oben, dann über grüne Hügel. Der restliche
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Weg nach oben führte über einen Waldweg. Die nächste Gemeinheit ist, während man selber noch
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schwer am hoch Schnaufen ist, kommen einem die schnelleren Läufer schon wieder entgegen.
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Einmal um den Wendepunkt und dann war ich derjenige der den Anderen beim Hochschnaufen
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zuschauen konnte ;-)
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Nach dem kurzen Abstieg folgt dann eine flachere Passage, aber im Hinterkopf weiss man
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bei seinem zweiten Start schon was kommt: Der Rechberg! Den Anstieg zum Rechberg nutze ich
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zur Verpflegung mit Powergel und einreiben der Beine, ich war am Gehen. Laufen machte für mich
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bei diesem Anstieg keinen Sinn und so kam ich zu meinem ersten Kilometer mit einer 8 davor.
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Oben angekommen ist für viele Läufer in meiner Umgebung Schluss, da sie “nur” die Hälfte der
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50 Kilometer laufen.
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Ich hatte mir auch deshalb so viel Zeit gelassen weil ich wusste die Krönung kommt noch!
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Der Stuifen ist 757m hoch und der höchste der drei Kaiserberge; ich hatte aus dem Vorjahr
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ordentlich Respekt mit gebracht und der war auch angebracht. Auch dieses Jahr kann man nicht
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gerade davon sprechen das ich den Anstieg hoch geflogen bin ;-) Der steile Anstieg über einen
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schmalen Weg sorgte dafür, das eigentlich alle am Gehen waren. Ich möchte echt gerne mal ein
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Video sehe wie da die Spitze drüber kommt. Nach 8 Minuten 44 Sekunden befand ich mich
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wieder auf dem Abstieg, aber auch hier galt es die Augen offen zu halten! Der Boden war mit
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Blätter gut bedeckt (liegt wahrscheinlich daran das es Herbst ist ;-)) und man musste schon schauen
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das man nicht auf dem Arsch landete.
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Beim Getränkestand zwischen Kilometer 31 und 32, gab es eine Runde Kräcker und Magnesium.
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Die Beine fingen nämlich wieder mal etwas an zu krampfen, ein Versuch bei Kilometer 33 zu
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dehnen endete ziemlich schmerzhaft bäh mein Körper hasst halt dehnen ;-) und so fand ich ein
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Tempo wo ich weiterhin ganz ordentlich voran kam. Einzig bei dem letzten richtigen Anstieg bei
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Kilometer 34 musst ich komplett gehen.
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Nach und nach ging es Richtung Ziel, die Zeiten der einzelnen Kilometer waren für meine
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Verhältnisse immer noch überraschend gut, vor allem wenn man bedenkt das ich da auch schon
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mal 100 gehen inklusive hatte. Bei Kilometer 41,42 waren dann wieder eigentlich leichtere
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Anstiege, die aber für mich jetzt zu viel waren; ich ging von diesen 2 Kilometer bestimmt 500-600
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Meter. So langsam schien mein Wille zu brechen :-/
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Ab Kilometer 45 wartete ich eigentlich auf meinen Retter aus dem letzten Jahr, Wolfgang
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(http://www.bernath.info/) aber der kam irgendwie nicht ;-) Jetzt war ich platt, der Kopf war müde
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und konnte irgendwie keinen richtigen Ehrgeiz mehr entwickeln. Nach und nach wurden die Meter
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in denen ich ging im Verhältnis zu den gelaufenen mehr. Bei Kilometer 49 gab es dann noch den
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klaren Hinweis der rechten Wade in Form eines Krampfes, die hatte wohl keine Lust mehr :-)
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Nach 4:35:04 kam ich dann im Ziel an, ich war hochzufrieden und verpflegte mich erst einmal
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in Ruhe. Ich denke mal das ich lange nicht so fertig aussah wie letztes Jahr und das obwohl
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ich mehr als 22 Minuten schneller war! Das Ergebnis zeigt auch das mein Training in den letzten
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Wochen nicht so schlecht gewesen sein kann und sicherlich noch die Möglichkeit besteht bei
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diesem Lauf die 4:30 zu knacken.
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