Tour de Tirol/ Kaisermarathon - ein Bad im Nebel und Regen

 

 

Als ich am Samstag morgen aufwachte fühlte ich mich recht gut und war guter Dinge für den zweiten Teil der Tour de Tirol:

Den Kaisermarathon. Das Wetter machte  morgens um 8 Uhr 30 noch einen guten Eindruck und von Söll konnte man die Hohe Salve

zwischen den Wolken immer wieder erkennen. Meine Kumpel vom Veranstalter arbeitet wieder an der Gepäckabgabe und

versprach mir das er oben auf mich wartet :-) egal wie lange es dauert.

 

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Hohe Salve -

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vor dem Start wenigstens zu sehen

 

km

Zeit

Herzfr.

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38,5

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mini-hoehenprofil Kaisermarathon1

Höhenprofil Kaisermarathon

 

Um 9 Uhr 30 ging es dann los zum großen Abenteuer und ich versuchte meinen Plan umzusetzen:

Mein Ziel war es bis Kilometer 21 unter dem 5er Schnitt zu laufen. Den Startschuss gab jemand den

ich hoffentlich in den nächsten Stunden nicht benötigen würde: Der Schauspieler Hans Sigel alias

“Der Bergdoktor” schickte das Feld auf die Strecke.

 

Die ersten Kilometer gingen in einem großen Bogen Richtung Westen um Söll, vorbei an meinem

Hotel Alpenschlössl kamen wir nach ca. 7,5 km wieder in Söll an. Bereits diese ersten Kilometer trafen

die Bezeichnung „flach“ nicht ganz ;-)

 

Der Emfpang in Söll war super, viele Zuschauer waren hier und feuerten uns an. Der Laufuntergrund

hatte bis hier schon alles durch: Straße, Waldwege und ein paar leichte Trailpassagen. Ich war guter Dinge

und hatte sehr gut in meinen Rhythmus gefunden ohne mich zu quälen lief ich genau wie gewünscht.

 

Es ging nun weiter Richtung Scheffau, abwechslungsreich und bis zu Kilometer 11,5 eher bergab. Wir

erreichten Scheffau nach ca. 14 km und mussten da einige Höhenmeter bewältigen. Auf der Bergabpassage

unterhielt ich mich mit einem Mitläufer über die bisherige Strecke und der Tatsache das ein “flacher”

Halbmarathon für einen Stadtmenschen doch anders aussieht ;-)

 

Ich war jetzt etwas genervt, seit geraumer Zeit nisselt es und ich hatte eigentlich keinen Bock

mehr auf die restlichen 7 km! Ich wollte jetzt endlich den Hartkaiser erklimmen. Auf dem Weg nach Ellmau

konnte man schon gut erkennen das die Fernsicht heute eher besch.. ist; der Wilde Kaiser war komplett in

den Wolken und auch den Hartkaiser konnte man nur erahnen.

 

Nach 21 km war diese lustlose Phase dann vorbei: “Der Berg ruft” war jetzt das Motto  Ich hatte die Strecke

vom Hartkaiser bis zum Hexenwasser im Sommer bereits mal als Trainingslauf getestet, somit wusste ich

genau was auf mich zu kam. Im Sommer dauerte der Aufstieg bis zum Hartkaiser 52 Minuten, in

anbetracht der Tatsache das ich nun schon 21 Kilometer in den Beinen hatte hoffte ich diese Strecke

unter 1 Stunde zu laufen.

 

Zu Beginn ging es noch über normale Wanderwege nach ca. 1 km dann der steilste Teil: Durch einen Wald

ging es über Wurzeln, teilweise Treppen steil bergauf. Ich hatte zu kämpfen aber ein Blick auf die Uhr

verriet mir immer wieder das ich noch genau so unterwegs war wie gedacht. Das ich doch schon leicht lediert

aussah konnte man daran erkennen das mir ein Wanderer teilweise den Pacemaker machte  :-)

 

Ich war sehr froh über die Getränkestation an der Rübezahlalm nach 23 km, Cola musste her! An laufen

im eigentlichen Sinne war schon lange nicht mehr zu denken, es hießt so schnell wie möglich gehen.

Die nächsten 3 Kilometer bis zum Hartkaiser waren im Sommer ein echtes Highlight: Super Aussicht auf die

umliegenden Bergwelt! Mmmhh schaut selber wie es am Samstag aussah:

 

 

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Wilder Kaiser - na ja ansatzweise

 

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Schlussanstieg zum Hartkaiser

 

 

 

Am Hartkaiser angekommen stellte ich fest das ich doch tatsächlich schneller unterwegs war als gedacht, was ich da nicht wusste:

Es kam der für mich der härteste Teil der Tour de Tirol. Die Temperaturen waren so um die 10 Grad, der Regen wurde mal stärker mal

schwächer, zusätzlich wurde der Nebel immer dichter. Mein größtes Problem waren aber die Beine, die waren natürlich durch

die „Wandereinheit“ etwas ausgekühlt.

 

 

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Copyright sportograf.com

Bilder aus der schwersten Phase des Laufs:

 

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Copyright sportograf.com

zwischen Hartkaiser und Tanzbodenalm

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Sommer hatte ich dieses Problem bei 30 Grad natürlich nicht und konnte die Strecke locker laufen. Ich war deshalb doch stark

 verunsichert auf den nächsten 3-4 Kilometern. Es täuscht vielleicht etwas aber bis Kilometer 30 kamen natürlich auch noch ein

 paar Höhenmeter!  die Sicht wurde immer schlechter und als ich nach 29 km an der Tanzbodenalm ankam war ich fertig.

 

Auf dem Weg runter von der Tanzbodenalm kam mir dann eine Läuferin entgegen die beim 10er noch neben mir stand: Ausgekühlt und

völlig fertig musste sie aufgeben :-/ mittlerweile war die Sicht vielleicht noch 20-30 Meter und ich hätte fast die Verpflegungsstelle an der

Jochstub verpasst. Das Bergabstück belebte mich wieder :-)  erstens wurde die Sicht besser und die Beine kamen endlich wieder ins Rollen.

Ich fühlte mich sehr gut allerdings zwickte der linke Oberschenkel immer mal wieder ein wenig. Die Strecke ging zwar bergab ist aber trotzdem

fordernd und teilweise musste man durch den Regen aufpassen das man nicht weg rutscht auf den ganz steilen Abschnitten.

 

Verpflegungsstelle bei km 36: Wieder eine Runde Cola und ich wusste genau das jetzt noch ein Anstieg vor dem Hexenwasser kommen .

würde.Ich entschied mich diesen komplett zu gehen, schließlich wartet mit dem Schlussanstieg bis zur Hohen Salve noch ein ordentlicher

Brocken. Mein zeitliches Ziel nach 4 Stunden am Hexenwasser zu sein musste ich da schon korrigieren, dafür waren die Kilometer

zwischen 26 und 30 einfach zu langsam. Nach dem ich den Anstieg gemeistert hatte ging es Richtung Hexenwasser, als ich dort a

aus dem Wald kamen gingmein Blick sofort hoch zur Hohen Salve. Der Hügel präsentierte sich wie den ganzen Tag: Er war nicht zu sehen

 und im Nebel. Ein weiterer Blick zeigte das keine Läufer am Anstieg zu sehen war!?

 

Am Hexenwasser war dann Schluss, der Veranstalter hatte sich entschlossen das Rennen abzubrechen :-/ Nach 4:06:xx und 38,5 km

war somit das Rennen beendet, allerdings war meine Enttäuschung darüber gering. Ich sehe das ganz einfach: Die Jungs vom Veranstalter

kommen aus den Bergen und wenn die sagen es ist zu gefährlich dann braucht so eine Stadtpfeife wie ich nicht maulen.

 

 

mini-sportograf-44016943_lowres (1)

Copyright sportograf.com

Zieleinlauf an der Hohen Salve

 

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Copyright sportograf.com

nein die Kamera war nicht schmutzig ;-)

 

 

 

 

 

 

 

 

Es herrschte natürlich noch leichtes Chaos, schliesslich waren die Klamotten von allen Läufern ja oben am Gipfel. Ich erfuhr dann das

man ab 13:30 keine Läufer mehr auf den Schlussanstieg geschickt hat. Mist da war ich 7 Minuten zu spät am Hexenwasser :-/

Ich bin dann mit der Bahn hoch gefahren und habe meinen Gepäckkumpel wieder getroffen. Die Temperaturen waren um die 6 Grad

und man konnte nichts sehen, viele der Läufer sind wohl die letzten 300-400 im totalen Blindflug gelaufen = der Veranstalter hat alles

richtig gemacht. Es hieß nun wieder schnell ins Hotel: ausruhen, duschen und warten was die Beinchen so machen bis morgen.

 

 

Tour de Tirol Teil 3: Halbmarathon

 

 

 

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