Paris Marathon - Sonne inklusive

 

Der Paris Marathon war eigentlich für mich im Kopf schon abgehakt bevor ich überhaupt einen Schritt gelaufen war. Wie

wahrscheinlich jeder Teilnehmer habe ich regelmässig auf die Wettervorhersagen im Internet geschaut und meine Augen wurden

dabei immer grösser ! 24,25,26 am Samstag sogar 28 Grad wurden für den Sonntag vorher gesagt und somit war ich überhaupt

nicht in Marathonstimmung.

 

 

km

Zeit

Herzfr.

1

4:26

167

2

4:34

168

3

4:00

196 ?

4

4:02

205 ?

5

3:58

176

6

4:15

169

7

4:03

174

8

4:17

176

9

4:07

182?

10

3:55

175

11

4:14

176

12

4:03

175

13

4:09

179

14

4:09

176

15

4:19

185?

16

4:15

172

17

4:26

174

18

4:00

174

19

4:00

176

20

4:15

174

21

4:20

173

22

4:16

173

23

4:02

174

24

4:17

175

25

4:29

171?

26

4:15

172

27

4:17

172

28

4:31

172?

29

4:46

167

30

4:42

169

31

4:49

166

32

4:47

166

33

4:58

163

34

4:58

161

35

5:08

159

36

6:31

145

37

5:15

159

38

6:04

149

39

5:08

161

40

5:11

165

41

4:54

163

42

5:01

164

0,195

0:54

168

 

 

 

 

3:11:09

171

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am vergangenen Sonntag kam es dann langsam dieses “Marathonfieber” und ich wollte trotz den

zu erwartenden Temperaturen alles versuchen eine neue Bestzeit zu laufen. Der Ablauf vor einem

Marathon ist mittlerweile schon Routine: Früh aufstehen, mit geschlossenen Augen frühstücken und

dann ab zum Start, der Champs Elyseè.

 

mini-Arc de Triomphe 202
mini-Übersicht02

 

 

Relativ schnell bin ich in meinen blauen Start-

block verschwunden und stellte mich dort

ziemlich weit vorne an, das war so gegen 8 Uhr.

 

Im Gegensatz zu Berlin wurden hier die Start-

einteilung geprüft und auch der Platz der zur

Verfügung stand war wesentlich besser auf-

geteilt. Es folgte ein lockeres Warmlaufen mit

einer 20 minütigen Sitzblockade ;-) Nein, nein

keine Demo sondern wir Läufer setzten uns

einfach auf die Champs Elyseè und wartenden.

 

mini-Hintschstart02

 

 

Da der Franzose im allgemeinen eher zu faul ist englisch zu sprechen, liessen einen die mehrfach

in Englisch erfolgenden Durchsagen schon aufhorchen! Man solle ja ständig trinken, da sehr hohe

Temperaturen erwartet würden und die aktuelle Temperatur bereits 15 Grad betrüge.

Pünktlich um 8.45 erfolgte der Start und wir jagten die Champs Elysèe hinunter Richtung Place de

la Concorde.

 

 

mini-Eifelläufer02
mini-Start2

 

 

mini-Start102
mini-Start3

 

Nach ca. 3 Minuten war ich über die Startlinie gekommen und konnte eigentlich gleich richtig

gut laufen bzw. am Rande über die Gehwege überholen. Das einzige was schon zu diesem

Zeitpunkt nicht passte waren die Anzeige meiner Uhr: 238 Herzfrequenz ??? Ich stellte später

fest das ich insgesamt 24 Kilometer mit einer maximalen Herzfrequenz von über 230 hatte hüstel

somit sind die Zahlen oben rechts natürlich nicht ganz so Aussage kräftig

 

mini-Hintsch10

 

Diese “Zahlenspiele” meiner Uhr und irgendwie auch ein etwas unruhiges Gefühl

unbedingt bevor die grosse Wärme kommt weit zu laufen, sorgten nicht gerade

für einen “Lehrbuch” mässigen Marathonstart, na ja halt wieder ein typischer

“Hintschstart” ;-) Das Bild links entstand nach ca. 10 Kilometer, alles war gut

und die erste Flasche Wasser hatte ich mir auch schon über den Kopf geleert.

Etwa 200 Meter vor mir liefen die Tempomacher für 3 Stunden und ich war

bester Stimmung

 

 

 

Bei Kilometer 18 und 19 machte ich dann vielleicht einen Fehler! Die Ballons

der 3 Stundenläufer waren immer noch etwa 100-150 m vor mir und weil

die Strecke hier leicht bergab ging entschloss ich mich zu dieser Gruppe

vollends aufzuschliessen. Die Nummer hätte ich mir vielleicht schenken sollen

;-) dann wäre vielleicht am Ende noch ein bisserl mehr Power im Tank gewesen.

 

Trotzdem lief es eigentlich ziemlich gut, an den Quatsch der Pulsuhr hatte ich

mich gewöhnt, einzig die Powergels schmeckten mir bei diesen Temperaturen

nicht ganz so und der Magen arbeitete nach dem Genuss dieser 3 Sterne

Mahlzeit doch meistens etwas unrund.

 

mini-SpitzeHalb

Männerspitze nach der Hälfte

 

 

Es ging nun an der Seine entlang zurück Richtung Eiffelturm und ich hatte die Hoffnung das es hier durch ein wenig Wind kühler

werden würde, die Temperaturen dürften hier schon an der 20 Grad Marke gekratzt haben. Meine Einschätzung der Strecke

wurde hier aber leicht über den Haufen geworfen, Kilometer 24 bis so ca. 32,5 waren doch heftig !

mini-Tunnel

Ich kann überhaupt nicht genau sagen wie viele Tunnels 

das waren aber ich glaube 3-4. Dieses rauf und runter machte

mich völlig fertig, teilweise gab es zur Belohnung dann auch

noch ein wenig Kopfsteinpflaster.

 

Hier war dann auch der Punkt gekommen wo ich dem

3 Stunden Tempo nicht mehr folgend konnte, ich war platt

und die Sonne schien mir so langsam das Hirn durch zu

brennen-  immer in der Hoffnung das ich eines habe ;-)

 

Einziges Ziel zu diesem Zeitpunkt: Wenn es irgendwie geht unter 3:10 laufen. Bis Kilometer 35 ging es immer eigentlich noch

aber bei der dortigen Verpflegungsstelle musste ich einfach ein Päuschen machen ;-) in Ruhe trinken ein paar Schritte gehen

und wieder weiter.

Zwischen Kilometer 37 und 38 dann die Rettung! Sonja

stand mit einer Cola am Strassenrand und richte mir noch

nette Grüße von meinem Bruder aus! Originalkommentar:

“ Ich soll meinen Arsch bewegen” :-) Eigentlich wollte Sonja

mir nur einen Schluck geben aber ich schnappte die ganze Fla-

sche und bis zum nächsten Kilometerschild war das Teil leer :-)

Nebenher noch ein paar Gedanken an meinen Bruder

verschwendet, der bestimmt daheim mit einem Radler auf

dem Balkon hockte während ich hier durch Paris rannte.

mini-Hintsch3702

 

Die Cola wirkte Wunder und ich konnte weiterlaufen mit einem Schnitt um die 5 Minuten, die 3:10 war natürlich leider weg

aber wenigstens eine neue Bestzeit winkte noch. Nach 3:11:09 war es so weit und ich war im Ziel :-) platt und zufrieden.

Im Ziel gab es reichlich Verpflegung und auch genügend Platz, so konnte ich Sonja ohne Probleme unter dem Buchstaben H

finden und ihr gleich wieder eine Cola abnehmen ;-)

 

Mein Fazit: Der Marathon war organisatorisch sehr gut, keine Probleme beim Start, die Blöcke wurden kontrolliert,

lange Verpflegungsstände auf der Strecke abwechselnde mit Ständen wo man die Schwämme bekam und im Gegensatz zu

New York zum Beispiel auch Bananen etc. Ich kann natürlich nur das Beurteilen wie es bei mir relativ weit vorne ausgesehen hat

da muss ich aber doch deutlich sagen das der Paris Marathon den Berliner aus meiner Sicht deutlich organisatorisch geschlagen

hat! Die Strecke ist natürlich in Berlin um einiges leichter vor allem der zweite Teil in Paris kam mir ziemlich schwer vor

und auch die Tatsache das die Topleute die erste Hälfte deutlich schneller liefen als die zweite sprechen eher dafür, das nicht

nur die Temperaturen dort hinderlich waren. In Sachen Begeisterung/Zuschauer ist Paris allerdings weit hinter Berlin bzw.

natürlich auch hinter New York. Laut Veranstalter waren 250.000 Menschen an den Strecke hüstel das ist nicht gerade viel

und wenn man am nächsten Tag ein Blick in die Zeitung geworfen hat konnte man fast nicht glauben das Marathon statt gefunden

hat, so wenig konnte man dort nachlesen.

 

 

 

Ich gebe ehrlich zu, das ich eher gehofft hatte unter 3:10 zu laufen, aber bei diesen Bedingungen war für mich nicht mehr

drin und so steht als Ergebnis die zweite persönliche Bestzeit beim zweiten Start dieses Jahr.

 

 

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