10 Uhr Start – ich lief recht locker los und merke schnell das ich ohne Problem unter einem 5er
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Schnitt blieb. Ich fühlte mich gut bei diesem Tempo auch die ersten leichten Anstiege konnte
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ich mühelos überwinden. Ab Kilometer 13 Wäschenbeuren ging es dann richtig los, den folgenden
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Streckenabschnitt hatte ich einmal als Trainingseinheit gelaufen und somit wusste ich das ich damals
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im 6er Schnitt bis zum Rechberg gekommen war. Diese Information war insofern nützlich und be-
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ruhigend weil ich auf den ersten 13 Kilometer ja bereits mehr als 5 Minuten Vorsprung zum
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angepeilten 5:30er Schnitt herausgelaufen hatte.
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Der Anstieg zum Hohenstaufen (684m) bei Kilometer 18 stellte die erste heftige Herausforderung
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da und ich war sehr froh als ich endlich oben angekommen war. Auf dem Stück zwischen
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Hohenstaufen und Rechberg lief ich dann dann kurzfristig mit Wolfgang Hilt zusammen, dem
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Organisator der Laufs in Murrhardt. Wir unterhielten uns kurz, wobei ich schnell merkte das
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Wolfgang in einer anderen Liga unterwegs war als ich ;-) Das sieht man auch deutlich an seiner
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Endzeit von 4:20:35. Ab Kilometer 20 trennten sich unsere Wege und er verschwand langsam
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am Horizont
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Jetzt ging es den Rechberg hinauf, die erste Hälfte lief ich noch um dann wie die meisten
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Läufer im meinem Umfeld nur noch zu gehen. Oben angekommen warf ich einen Blick auf die Uhr
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und konnte zufrieden feststellen das ich die 4 Minuten 46 Sekunden Vorsprung gehalten hatte auf
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den 5:30er Schnitt. Der erste Rückschlag sollte aber kurz danach folgen!
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Der Abstieg vom Rechberg ist ziemlich steil und bei der Bergabpassage vom Rechberg kam
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ich in einer der ersten Kurven ins Rutschen und verlor dadurch irgendwie das Vertrauen/ den
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Mut für ein weiteres schnelles Bergablaufen. Noch schlimmer war das es mir hierbei durch
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mein irgendwie verkrampftes Laufen ziemlich heftig ins Kreuz gefahren ist.
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Es folgten die Kilometer bis zum Stuifen und der für mich persönliche „Horrorkilometer“ 30:
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der Anstieg auf den Stuifen. Keine Ahnung warum aber es kam mir vor als würde ich auf der
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Stelle gehen und überhaupt nicht oben ankommen. Nach 8:20 war ich endlich oben um beim
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Abstieg gleich wieder die Schmerzen im Kreuz zu spüren. Diese Schmerzen hatten sich dann
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entschlossen bei mir zu bleiben :-/ Zwischen Kilometer 30 bis 37 hatte ich schwer zu kämpfen, vor
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allem der letzte richtige Anstieg bei Kilometer 34 nahm mir ordentlich Luft. Mein Ziel war nur noch
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bis Kilometer 37 durch zu halten um dann die etwa 3 Kilometer lange Bergabstrecke zu nutzen
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um mich etwas zu erholen.
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Dann ging es bergab, Gott sei dank nicht so steil wie vom Rechberg und Stuifen somit wurden
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die Kreuzschmerzen nicht schlimmer. Kilometer 38 in 4:48 , nach dem ersten mentalen Tief war das
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genau die Motivation die ich brauchte! „ Auf noch zwei Kilometer in diesem Tempo und du bist
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wieder dran an deinem Ziel im 5:30er Schnitt zu laufen“ waren meine Gedanken. Irgendwo
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zwischen Kilometer 38 und 39 bin ich in einer rechts Kurve leicht in eine Unebenheit getappt-
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was kam war eine richtig heftiger Krampf. (Mit einer Woche Abstand kann ich jetzt sagen das es
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sich wohl eher um eine leichte Zerrung handelt, da der Oberschenkel immer noch etwas schmerzt)
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Bis dahin hatte ich eigentlich wenig Probleme mit den Beinen, aber das war der Hammer! Ich
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hüpfte erst mal vor Schmerz ein paar Meter um dann kurz stehen zu bleiben, tja 5:34 stand
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dann da nach diesem Kilometer :-/ Im Nachhinein betrachten war das wie beim Boxen wohl
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der Lucky Punch der einen Gegner k.o. schlägt! Ich war jetzt mental fertig, konnte mich nicht mehr
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aufraffen um jede Sekunde/Minute zu kämpfen. Die Zeit von Kilometer 41 lässt den Leser
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vermuten das ich noch kurz in einer Kneipe war ;-) aber ich stolperte irgendwie vor mich hin.
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Die restlichen Kilometer waren eine Mischung aus Laufen (mal mehr mal weniger) und gehen,
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doch der eigentlich Knaller sollte noch folgen! Wie jeder Teilnehmer war ich ziemlich froh als
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ich auf dem Boden laß: „ 49 noch 1000 Meter“. Auf den restlichen Meter folgte noch eine
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ziemlich scharfe Rechtskurve an der ein Helfer die Läufer auf einen betonierten Blumenbehälter
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aufmerksam machte. Ich sah das Teil und entschied mich die Kurve ziemlich eng zu nehmen um
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im nächsten Moment zu fliegen ….. hüstel nein kein Runners High, eher ein Runners Down *ggg*
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Keine Ahnung wie viel gefehlt hatte um mir den Kopf oder den Rücken richtig an dem Blumen-
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behälter anzuschlagen, aber auf jeden Fall hockte ich für einen kurzen Moment auf dem Arsch.
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Der Helfer eilte sofort zu mir und ich spürte in diesem Moment das die Waden diese extreme
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Bremseinlage nicht lustig finden! Also wieder hoch um während dem Laufen erst einmal zu
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schauen wo ich mich aufgeschürft hatte. Hände, Knie, Ellenbogen und die rechte Arschbacke
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lautet die Analyse nach dem Zieleinlauf.
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