Wings for Life World Run - ein besonderes Erlebnis

 

Vor fast einem Jahr war ich bei meinem Freund Günther, der Salzburg Marathon lag gerade hinter mir und wir schauten im Fernseher

den Wings for Life World Run. Die Übertragung in Servus TV, die Idee die dahinter steckt und die Art und Weise wie das eigentliche

Rennen abläuft machten schnell klar: Da will ich auch mal mitlaufen.

 

Gestern war es soweit: Bei sonnigen 22-25 Grad war ich in München, um auch einen kleinen Teil dazu beizutragen, dass die Wissenschaftler

weiter an der Heilung für Querschnittlähmung arbeiten können. Meine Begeisterung für solche Temperaturen sind mittlerweile oft genug

erwähnt (shit war das warm) und die Begeisterung meiner Füße nach dem Bonn Marathon war sicherlich “ausbaufähig” aber egal:

Laufen für die, die nicht laufen können war das Motto.

 

 

km

Zeit

Herzfr.

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4:55

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Die Atmosphäre am Olympiastadion ist somit auch eine völlig andere wie beim Marathon in München:

Gute Laune wo man hinschaut, viele (auch ich) laufen mit dem knallgelben Wings for Life Shirt und

beim Warm up (sehr witzig, ich war schon im Stehen am Schwitzen :-) waren alle gut drauf.

 

13:00 Uhr: Über 100.000 Menschen weltweit machen sich auf den Weg, alleine in München

waren es 10.000 um möglichst lange dem Catcher Car zu entkommen. Ähh was für ein Car?

Das tolle an dieser Veranstaltung ist nicht nur der Charity Hintergrund sondern auch die komplett

“andere” Rennidee: Alle Läufer starten weltweit um 13:00 Uhr, um 13:30 startet dann das

so genannte Catcher Car und fährt mit 15 km los. Nach einer 1 Stunde werden es dann 16 km,

nach 3 Stunden 17, nach 4 Stunden 20 km und nach 5 Stunden 35 km. Das Rennen ist vorbei,

wenn man vom Catcher Car überholt wird.

 

Die ersten 5-6 Kilometer gingen durch den Olympiapark und ich gebe es ehrlich zu: So richtig

angenehm war das nicht zum Laufen. 1. sind die Wege für diese Menschenmenge doch etwas eng,

2. gibt es selbst bei so einem Lauf irgendwelche Trottel, die 6er Schnitt laufen können und meinen

sie müssen ganz vorne stehen. Man musste sich schon etwas konzentrieren damit man nicht auf dem

Hosenboden landete.

 

Nach meinem sensationellen Bonn-Marathon (würg) versuchte ich am Anfang mit Tempo zu laufen

und deutlich unter dem 5er Schnitt zu bleiben. Ich muss aber ehrlich sagen das ich sehr früh spürte,

dass ich dieses Tempo nicht lange laufen kann. Die Beine und der Kopf waren einfach noch nicht

wieder willig und vermitteltem einem eher das Gefühl: Wo ist die nächste Bank zum Sitzen?

 

Nach ca. 30 Minuten war ich bei Kilometer 6 und das Catcher Car startete die Verfolgung,

Wo würde es mich einholen? Nach 10 Kilometer wurde ich deutlich langsamer, die Temperaturen

waren schon ziemlich warm und der Kopf konnte nicht auf “Kampfmodus” umstellen. Jetzt war das

ja ein Charitylauf und da will man sich ja nicht komplett blamieren! Ich lief somit in einem Tempo,

das auf jeden Fall mal reichen sollte 20 km zu laufen.

 

Die Strecke hatte auch so seine -nennen wir es mal interessante- Stellen: Die ein oder andere Brücke

bzw. Unterführung mit leichtem rauf und runter war schon dabei. Der große Unterschied zu einem

Marathon war aber immer noch deutlich spürbar: Manche Läufer unterhielten sich, ab und zu waren

Rollstuhlfahrer im Feld und an einigen Stellen auch ein paar Zuschauer.

 

Ich habe auch etwas gelernt während des Laufs: Wenn man sich von einem Feuerwehrschlauch

abspritzen lässt ist man wirklich nass :-) ääh richtig nass hahaha. Ich glaube ab Kilometer 20 konnte

ich aus der Entfernung das Hupen des überholenden Catcher Car hören.

 

Die Strecke verlief gerade kreuz und quer über Felder, ein kurzer Blick nach hinten zeigte aber: Noch ist es nicht zu sehen :-) Kilometer 21

war geschafft und nun kam die “Vorhut” des Catcher Cars vorbei: Radfahrer sortierten das Feld nach rechts ein damit das Catcher Car

auch gut überholen konnte. In mir wuchs auf einmal der Ehrgeiz wenigstens 22 Km zu schaffen, also lief ich noch einmal ein wenig schneller.

 

22 km Schild und ein paar Meter: Da war es... mit viel Hupen und Jubel fuhr das Catcher Car vorbei und das Rennen war für mich vorbei ...

eigentlich Schade in dem Tempo der letzten 10 km hätte ich noch ein paar Kilometer laufen können, aber so sind halt die Regeln.

Ein weiterer großer Unterschied zu einem “normalen” Rennen sollte jetzt kommen: Logischerweise gibt es bei einer beweglichen Ziellinie

keine typische Zielverpflegung sondern erst einmal ein kurzes Warten auf den Bus. Dieser brachte uns dann wieder zum Olympiastadion

und nach ca. 40 Minuten gab es dann eine Zielverpflegung. Das war bei den doch warmen Bedingungen etwas unangenehm erst nach

dieser Zeit wieder etwas zu trinken, aber geht einfach nicht anders.

 

Der Lauf ist einfach toll, gut organisiert und dieses weltweit zeitgleich Starten hat auch was. Die Tatsache, das hiermit auch noch Gelder

gesammelt werden für die Heilung für Querschnittslähmung macht diesen Lauf zu einen MUSS. Die Voranmeldung für das nächste Jahr

habe ich abends noch abgeschickt.