Doppelstart in Stuttgart

Samstag, 19.06.04

 

Am Nachmittag machte ich mich gemeinsam mit meinem Bruder Marcus auf den Weg in

die Schleyerhalle um unsere Startunterlagen abzuholen. Ich bin vor zwei Jahren schon

einmal in Stuttgart gelaufen und wenn ich das vergleiche, sind mir einige Dinge sehr

positiv aufgefallen: Die Einbindung der Schleyerhalle in die Veranstaltung als Läufer-

messe finde ich hervorragend! Auch das Abholen der Startunterlagen war innerhalb

von Sekunden erledigt und wir konnten uns dem schwäbischen Stammgericht

widmen :-) Dank eines Sponsors bekam jeder Starter eine Portion Maultaschen mit

Kartoffelsalat.

 

Am Abend dann der Schock: Ich bin in der letzten Startgruppe!!!! Kein Plan wie das

ging, ich weiss nicht recht ob ich ein Fehler bei der Anmeldung gemacht hatte oder ob

der Veranstalter geschlafen hat. Da ich die Strecke aber im Schlaf kenne blieb ich

ganz ruhig. In Stuttgart ist die Strecke nämlich ziemlich breit, die ersten 1,5 km sind

zum Beispiel auf einer vierspurigen Strasse und somit machte ich mir keine Sorgen, dass

ich im “Verkehr” stecken bleiben könnte.

Mein Bruder Marcus

 

Sonntag, 20.06.04

 

Am Sonntag stand ich dann um 7 Uhr auf und kümmerte mich um meine zwei

“Kampfmeerschweinchen” Biene und Goldi :-) Die Zwei sind morgens eine Schau,

die sorgen dafür, dass man sofort wach ist und wer im Halbschlaf zu langsam ist

mit dem Füttern wird in den Zeh gebissen :-)

 

Gegen 8 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Daimlerstadion, dort angekommen

spazierte ich erst einmal gemütlich um das Gelände an der Schleyerhalle und schaute

mir “meinen” Startblock an. Dann machte ich mich langsam warm und starte einen

Versuch meine Tasche los zu werden. Es blieb bei einem Versuch!! Das Problem war,

dass die Kleiderabgabe in einer Nebenhalle war und alle Läufer durch eine Tür rein und

raus mussten. Zwanzig Minuten später war dieses Problem auch gelöst; indem man die

großen Türen auf der anderen Seite auch geöffnet hatte und die Läufer dann bequem

auf der anderen Seite raus konnten.

 

Die Schleyerhalle mit Läufermesse

 

 

Durch dieses Problem bei der Kleiderabgabe verzögerte sich der Start leider um

5 Minuten, aber ich hatte meinen Spass im Block der “ Erststarter”. Hier wurde mir

wieder mal bewusst, wie selbstverständlich ich mittlerweile so einen Halbmarathon

nehme und laufen kann. Die Sorgen meiner Mitstreiter waren hauptsächlich irgendwie

durchhalten egal mit welcher Zeit.

 

Dann ging es los :-) und wie erwartet hatte ich schon nach 1 km genügend Platz um

mein Tempo zu laufen, aber ich merkte gleich das “mein” Tempo heute doch etwas

langsamer sein würde- wohl eher eine Kilometerzeit um 4:30. Die Entzündung am

linken Bein machte keine Probleme und so konnte ich diesen Plan bis zum “Decker-

Die “Fressgasse” vor dem

Daimlerstadion

 

buckel” bei Kilometer 18 ganz gut durchziehen.

 

Der “Deckerbuckel” hat mir aber dann auch den Rest gegeben :-) als ich oben eine

4:53 als Kilometerzeit stehen hatte war mir klar, dass es nichts wird mit einer Endzeit

um 1:34:30. Die letzten Kilometer konnte ich nicht mehr zulegen und so kam ich mit

einer Endzeit von 1:35:44 ins Ziel.

 

Dann kam die Kür :-) Mein Bruder Marcus und unser Kumpel Michael wollten zum

ersten Mal an einem Volkslauf teilnehmen, dem 7 km SV-Lauf. Ich hatte natürlich

gleich zugesagt das ich die Zwei begleite und so bin ich ca. 20 Minuten nach dem ich

im Daimlerstadion angekommen war wieder an der Startlinie hinter der Schleyerhalle

gestanden :-)

 

Die Stimmung am Start war bestens: Mein Bruder wünschte sich am Liebsten wieder

auf seine Couch zurück und Michael wollte beim Warmlaufen am liebsten dem

 Der Beginn des“Deckerbuckel” , sieht

harmlos aus kann aber nach 17 Kilometer

zum Berg werden.

Werbeschild eines Bierzeltes für das Volksfest nachgehen :-) Dann ging es endlich los und wir liefen locker miteinander über die

roten Matten am Start, nach ca. 500 m liefen wir an einer Gruppe von Kolleginnen von mir vorbei und ich unterhielt mich kurz

mit Tina. Bis Sie es recht merkte, war der Rest Ihrer Gruppe weg und so waren wir jetzt zu Viert unterwegs.

 

Bei Marcus bestand die größte Gefahr darin, dass er während des Laufes einen Zigarettenautomaten direkt aus der Wand riß, weil

er die Zigarette danach nicht abwarten konnte :-) Nach etwa 3 km hatte er dann das Bedürfnis sich etwas zu erleichtern und

verschwand im Gebüsch. Ich lief zuerst mit Tina und Micha weiter, um dann kurze Zeit später doch auf Marcus zu warten.

Die nächsten 2 km lief ich mit Ihm, bis sich in der Alten Untertürkheimerstraße die drei Becher Wasser bei mir bemerkbar machten

die ich zwischen den zwei Läufen  getrunken hatte. Mein Bruder lief weiter und konnte Tina und Michael noch einholen, nach meinem

“Boxenstopp” war ich endgültig fertig :-) Ich hatte Hunger und mir war etwas kalt, die Füsse fingen auch an zu streiken und machten

nicht den Anschein die anderen noch einzuholen. Ich bin dann gaaaaaaanz gemütlich ins Ziel gelaufen, wenn ich Geld dabei gehabt

hätte wäre ich den “Umweg” über das Stadion überhaupt nicht mehr gelaufen sondern direkt zu einem Fressstand :-)

 

Im Ziel angekommen traf ich dann auch noch Tina, die bis zum Ende mit den Jungs mithalten konnte. Ausserhalb des Stadions

fand ich dann meine zwei “Helden” wieder, beide völlig begeistert :-) und als ich endlich glücklich ein Stück Pizza und

ein Cola in der Hand hatte ( gesunde Ernährung ist ja schließlich wichtig :-) traute ich meinen Ohren kaum: Micha und Marcus

schmiedeten schon Pläne für einen weiteren Lauf und dieses Mal wollten Sie sogar davor trainieren !!

 

Mein Fazit fällt unterschiedlich aus: Der Lauf mit Tina, Marcus und Michael hat richtig Spass gemacht, es war lustig und völlig

ohne irgendwelche zeitlichen Ziele. Für meinen Halbmarathon muss ich ehrlich zugeben, das ich mich doch etwas verschätzt hatte!

In den letzten zwei Wochen habe ich deutlich weniger Kilometer “gemacht”, das war mir schon bewusst, ich hätte aber nicht gedacht

das dieser Umstand fast 5 Minuten auf der Halbmarathonstrecke ausmacht- wieder etwas gelernt :-)

 

DAS Ziel in den nächsten Monaten steht allerdings fest: Der NEW YORK Marathon :-)

 

 

 

Kilometer

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21,1

Zeit

5:10

4:19

4:34

4:29

4:26

4:34

4:14

4:19

4:25

4:27

4:23

4:33

4:25

4:30

4:33

4:25

4:31

4:53

4:40

4:47

5:03

Herzfr.

154

172

172

171

175

173

172

173

176

170

171

172

172

172

173

171

171

166

167

162

167

 

 

 

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