Schwäbisch Hall - Siege fühlen sich anders an

Beflügelt durch die neue 10er Bestzeit in Backnang wollte ich gleich noch die älteste bestehende Bestzeit verbessern. Seit 2005

steht über 5 Km eine Zeit von 18:45 und die durfte ja eigentlich kein Problem sein, war ich doch in Backnang über 5 Km  eine 18:47 gelaufen.

Gemütlich schaukelte mich die Deutsche Bahn nach Schwäbisch Hall und die Wetterbedingungen waren etwas besser als in Backnang.

Es kam mir persönlich nicht ganz so kalt vor, ab und zu regnete es ein wenig. In Schwäbisch Hall angekommen spazierte ich gemütlich

zur Hagenbachhalle um mich kurz danach „bewaffnet“ mit einer Startnummer in Richtung Rathaus / St. Michael zu machen.

Ich war zum ersten Mal in Schwäbisch Hall fand aber gleich Gefallen an den vielen alten Häusern und den verschiedenen Brücken

über den Kocher. Der Start/ Zielbereich beim Rathaus hatte auch etwas sehr gemütliches. Ich war ja aber nicht hier um mittelalterliche

Häuser anzuschauen und das Rauschen des Kochers zu geniesen, sondern um schnell zu laufen.

Mittlerweile ist es für mich normal bei kürzeren Strecken das Warmlaufen zur Streckenbesichtigung zu nutzen. So lief ich auch hier

die Runde im lockeren Tempo ab: Die Strecke ist sehr schön und abwechslungsreich. Es geht immer wieder über kleine Brücken über den

Kocher, auf manchen Passagen gibt es Kopfsteinpflaster und ca. 2 Kilometer läuft man in einem kleinen Park Der Höhepunkt kommt

nach ca. 4,3 Kilometer, hier kommt eine heftiger Anstieg der eine Länge von 100 Metern hat (sehr gut auch zu sehen in dem Film

auf der Homepage des Laufs). Diesen Anstieg bin ich insgesamt 3 mal hoch gejoggt.

Mit leichter Verspätung ging dann der 10 Kilometer Hauptlauf auf die Strecke und nach 5 Minuten durften wir 5 Kilometerläufer

auch los laufen. Zu Beginn war ich auf Platz 3 unterwegs, Platz 1 und 2 in Sichtweite und davor 2 Radbegleiter. Nach ca. 1,5 Km ging

es dann los: Wir hatten das hintere Feld des 10ers erreicht und ich hoffte das uns die Radbegleitung enstprechend Platz schaffen würde.

Mein dummes Gesicht hätte man fotografieren sollen, als ich im vollen Tempo an den am Rand stehenden Radlern vorbei rannte.

DAS kann jetzt nicht war sein oder? DOCH ab diesem Moment wurde aus einem 5er Lauf ein Hindernislauf mit teilweisem heftigen

Tempowechseln! Vom 3:30 Schnitt bis 7er Schnitt war auf den nächsten Metern alles vorhanden. Es war schlichtweg unmöglich an

manchen engen Stellen ohne Zeitverlust zu überholen vor allem wenn man selbst noch die Läufer warnen musste.

Nach fast 2 Kilometer „Achtung, Achtung“ rufen ging mir das schon etwas auf die Nerven, zum Glück wurde die Strecke hier etwas

breiter und ich konnte wieder deutlich schneller laufen. Irgendwo hier habe ich dann auch den Führenden überholt, wobei mich das

nicht wirklich interessierte. Mir war klar jetzt noch einmal alles und ich kann eventuell doch noch die 18:45 schlagen.

Gesagt, getan. Ich lief jetzt volles Risiko teilweise nahm ich Überholmanöver neben der Strecke durch das Gras in Kauf. Tja dieses Risiko

hat sich leider nicht ausgezahlt, kurz nach dem 4. Kilometerschild ging es rechts auf eine Galerie aus Holz. Hier wurde der Kocher

erst überquert und dann an ihm entlang gelaufen. Beim ersten Schritt auf die Brücke rutschte ich weg und landete etwas unsanft auf dem Knie.

Ich hatte eigentlich das Gefühl sehr schnell wieder auf den Beinen zu sein trotzdem ging danach eigentlich nichts mehr. Erst einmal schmerzte

die Hand und dann musste ich ja erst einmal wieder Tempo aufnehmen, na ja und dann kam der Anstieg. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir

das ich das Thema Bestzeit wohl vergessen konnte.

Nach 19:22 war ich dann im Ziel: Knie offen, die Hand schmerzte und die Laune war trotz Platz 1 nicht sehr gut. Der Lauf ist im Grunde

genommen sehr schön, die Strecke schnell und die Organisation sehr gut ABER zum schnellen 5er laufen aus meiner Sicht nicht so sehr

zu empfehlen. Einfach mal ein Rechenbeispiel: Ich habe alle 10er Läufer überholt die langsamer auf 5 Km sind als 25 Minuten,

das sind laut Ergebnisliste 215 Läufer!! Ohne Fahrradbegleitung vom Veranstalter ist man da doch leicht der Depp und das für einen

Beitrag von 15 Euro.