Halbmarathon in Nördlingen - die einzige Chance

 

 

 

 

 

Kilometer

Zeit

Herzfr.

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21,1

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1:57:59

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Ich arbeite in der Hölle, jawohl in der Hölle! Seit Wochen, ach was seit Monaten begrüssen

mich jeden Montag im Geschäft breit grinsende Bayernfans. Ich habe von dieser speziellen

Sorte „Lebewesen“ gleich 4 um mich herum und als Manchester-Fan hat man seit dem Aus

gegen die Bayern gleich doppelt nichts zu lachen.

 

Aber schon seit einigen Wochen steht fest das meine Chance kommt und ich wenigstens einen

davon vielleicht erleben darf, dem das Lachen vergeht. Meine heisst: IPF-RIES Halbmarathon

mit Matthias! Er war bei diesem Halbmarathon schon letztes Jahr am Start und damals blieb

er knapp über 2 Stunden, so sollte es dieses Jahr etwas schneller sein (schon allein deshalb

weil die Wette mit verschiedenen Kumpels wie folgt aussah: Wer nicht antritt muss 3 Kisten

Bier zahlen, wer über 2 Stunden läuft 1 Kiste).

 

Für mich persönlich bestand die Möglichkeit eine Woche nach dem Rennsteigultra mal zu

testen wie fit der Körper ist, weil eine Zeit von unter 2 Stunden für mich doch problemlos

möglich sein sollte. So brachte mich meine Frau netterweise am Sonntag nach Nördlingen

zum Start, die äusseren Bedingungen waren ein wenig frisch aber es regnete Gott sei Dank

nicht.

 

Natürlich habe ich mich für diesen Start ganz besonders in Schalle geworfen und mein

bestes T-Shirt angezogen :-) Um kurz nach halb neun traf ich mich dann mit Matthias und

der musste wegen dem T-Shirt doch etwas schmunzeln (Mist, jetzt lachte der Bayern-Fan

schon wieder *grummel* ich hatte eigentlich die Hoffnung das er anfängt zu weinen ;-) Wir

trafen dann im Startbereich einige seiner Kumpels, die alle hochmotiviert waren und nicht den

Eindruck machten das sie freiwillig den Wetteinsatz in Form von Bierkisten bezahlen wollten.

 

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EXTRA zur Motivation für den Bayern-Fan :-)

 

 

Mit ca. 15 Minuten Verspätung ging es dann los und ich hatte die leise Hoffnung einmal dieses Jahr einen Bayern-Fan am Boden

zu sehen, der mich darum bittet Gnade vor Recht walten zu lassen ;-) Ich muss ehrlich sagen das ich mich selbst auf den ersten

Kilometern etwas schwer tat! Der angestrebte Schnitt von 5:41 pro Kilometer entspricht im Moment nicht einmal meinem Trainings-

tempo und wir waren fast immer schneller unterwegs. Nach 5 Kilometer hatten wir somit schon 40 Sekunden Vorsprung auf die

geplante Zwischenzeit und mir war klar das es so nicht weiter gehen konnte.

 

Matthias lief schön brav neben mir her, allerdings ist er seit neustem auch mit einem Garmin “bewaffnet” und hatte somit schon

registriert das wir etwas zu schnell unterwegs waren. Nach und nach hatte ich ein besseres Gefühl für das Tempo und somit konnte

ich die erste kleine Gehässigkeit einbauen :-) Ich kommentierte für Matthias die letzten 3 Minuten des Endspiels von 1999, das

Problem dabei war das er immer noch am Lachen war *grummel*

 

Wir liefen jetzt sehr gleichmässig und auch nach 10 Kilometern machte Matthias einen recht lockeren Eindruck, ich hatte jetzt für

mich das Gefühl das wir in diesem Tempo locker 30-40 Kilometer laufen können. Das Rennen “gegen” die Kumpels hatte auch schon

einen kleinen Erfolg, da wir den ersten Mitstreiter schon nach 8 Kilometern im wahrsten Sinne des Wortes stehen liessen. Bei

Kilometer 12 konnten wir dann die nächsten zwei potenziellen Kandidaten zum Einholen sehen, es waren Jürgen und Andreas. Die

Beiden liefen gemeinsam und wirkten auch recht locker, der Vorsprung betrug in etwa 700-800 Meter.

 

Die Kilometer 13-16 waren nicht angenehm zu laufen, weil wir hier doch richtig Gegenwind hatten trotzdem wollte Matthias immer noch

keinen Mitgliedsantrag bei Manchester unterschreiben ;-) wir waren gut unterwegs und ich war mir hier schon sicher das wir locker

unter 2 Stunden bleiben. Matthias schnaufte zwar etwas angestrengter neben mir her, aber so richtig fertig sah er nicht aus.

 

Nach 16 Kilometer gab es die nächste Möglichkeit zu schauen was Jürgen und Andreas machten und siehe da Jürgen war am

Schwächeln! Andreas lief ihm davon und ich habe Matthias gleich gesagt, das wir Jürgen noch einholen werden! So recht glauben

wollte er das aber nicht. Wir blieben bei einem guten Tempo mit steigender Tendenz und Matthias gab ab und zu Ansagen durch wie:

“Schneller geht es jetzt nimmer” oder “wir müssen langsamer machen”. Tztztz da muss ich als Manchester-Fan doch tatsächlich

langsamer werden, damit der Herr Bayern-Fan mitkommt :-)

 

Ab Kilometer 18 hatten wir dann Jürgen vor uns in Sichtweite und ich hatte mir klar zum Ziel gesetzt ihn noch einzuholen, na ja dieser

Bayern-Fan neben mir hatte mittlerweile eine Herzfrequenz von 172-176 und so mussten wir das ohne einen kleinen Sprint machen :-)

Ich glaube zwischen 19 und 20 Kilometer hatten wir dann Jürgen “eingefangen” und ihn mit ins Ziel gezogen. Mit unserer Zielzeit von

1:57:59 konnten wir sehr zufrieden sein und Matthias konnte endlich sein Weizen trinken :-) so richtig ist dem Bayern-Fan das Lachen

zwar nicht vergangen (und ich vermute mal das das Grinsen mit einem Sieg über Inter am Samstag noch breiter wird) aber es hat

trotzdem Spass gemacht.

 

Für mich beinhalten auch solche Läufe als Tempomacher einen gewissen Lerneffekt, weil sie mein Tempogefühl weiter verbessern und

mir nach diesem Lauf klar war, das ich eine Woche nach dem Rennsteig doch schon wieder gut drauf bin: Biel kann kommen!

 

 

 

 

 

 

 

 

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