Kraichgau-Lauf  - Landschaftslauf pur

Es war 4 Uhr 30 als ich ein mir bekanntes Geräusch hörte; es war der Wecker! Los ging es in Richtung Sinsheim zum Kraichgaulauf.

Im ICE nach Mannheim um 5 Uhr 51 hatte ich dann doch etwas das Gefühl im falschen Film zu sein: Dirndl und Lederhosen machten sich

vom Oktoberfest auf den Heimweg. Na ja die Hauptsache war noch ein wenig zu schlafen.

9 Uhr – los ging es zu einem Lauf über denn ich immer wieder gehört habe das die 33 km sich anfühlen wie ein Marathon. Die ersten

Kilometer mussten die Beine erst einmal langsam wach werden und es ging raus aus Rohrbach ins Grüne. Langsam nahm ich etwas Fahrt auf,

wobei ich bei Kilometer 6 gleich einmal kennen lernte was hier für Anstiege auf mich warteten.

Das Feld zog sich hier schon weit auseinander, so dass ich ein Bild hatte das mich die nächsten 2 Stunden begleiten sollte: grün Felder, Wälder

und manchmal ein paar Läufer in Sichtweite vor einem. Nach 15 km trinke ich zum ersten Mal ein wenig Tee und mache mich auf die

Verfolgung von 4 Läufern vor mir. Zwischen Km 16 und 20 wurde ich dann doch sehr mutig, ich fühlte mich fit und konnte das Tempo erhöhen.

Beim Kilometer 20 Schild fiel mir dann auf der gegenüberliegenden Seite das gelbe Schildchen 26 auf! Mir wird klar: Scheiße ich muss die

die Hügelpiste auch wieder zurück :-/

Jetzt versuchte ich etwas kontrollierter unterwegs zu sein, bei den Getränkestationen nahm ich mir meistens etwas Zeit. Am Horizont hatte ich

lange immer den gleichen Läufer vor mir, aber ich kam keinen Millimeter näher. Zwischen 22 und 25 merke ich dann langsam das ich in den

letzten 2 Monaten eher immer flache Strecken im Training gelaufen bin.

In der Nachbetrachtung ist es allerdings komisch, das ich erst bei km 28 mal komplett platt war. Der eigentliche Anstieg war von 25 km bis

27 km, na ja vermutlich habe ich da alles raus gepowert. Bei Kilometer 28 meldet sich auch zum ersten Mal die Wade, der hat dieses

ständige Auf und Ab wohl nicht gefallen. Die restlichen Kilometer lief ich nur noch auf: Durchhalten! Die Wade meldete sich in unregelmäßigen

Abständen, entschied sich dankenswerterweise aber erst auf der Heimfahrt im Zug für einen Krampf. Ich verlor auf den letzten 5 Kilometern

noch einmal 5 Plätze im Gesamtklassement, der letzte überholt mich ca. 500 Meter vor dem Ziel.

Nach 2:41:12 kam ich dort an und war froh, dass der Ausflug ins Grüne beendet war. Die Strecke ist anspruchsvoll, die ideale Vorbereitung

wenn ich mal wieder in Schwäbisch Gmünd beim Ultra laufen will. Der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt und wenn man bedenkt das die

Teilnahme hier nur 14 Euro gekostet hat (in Grossbottwar kostet mich die gleiche Strecke 36€) ist es fast unglaublich das sich so eine

Veranstaltung durchführen lässt. Ein beliebtes Thema bei Landschaftsläufen ist ja auch: VERLAUFEN. Aus meiner Sicht konnte man

sich hier nur verlaufen wenn man eine massive Gelbschwäche hat und selbst dann waren da noch eine Vielzahl von Pfeilen am Boden.

Durch die clevere Streckenführung hatte man auch mehr als genug Verpflegungsstation zur Verfügung. Fazit: Topveranstaltung!