Köln Marathon - dass ich das noch erleben darf

 

 

 

 

 

Der Köln Marathon stand dieses Jahr unter ganz besonderen Vorzeichen: Erstens war ich wieder in der Stadt unterwegs, in der ich

meine bisherige Bestzeit gelaufen war und zweitens lernte ich einen meiner treusten Lauffreunde endlich persönlich kennen: Dieter.

Dieter ist vor etwa 3 Jahren zufällig auf meiner Homepage gelandet, weil da jemand über “seinen” Marathon in Köln schrieb und

meldete sich dann bei mir per Mail. Das interessante an ihm war für mich am Anfang vor allem seine Gleichmäßigkeit beim Laufen,

Halbmarathonzeiten innerhalb eines Marathons die fast gleich waren! Für mich damals wie heute etwas Unmögliches.

 

 

 

 

 

Wir mailten uns dann fast wöchentlich und tauschten Meinungen über das Thema Laufen aus. Dieses Jahr verletzte sich Dieter dann leider.

Es war klar, dass er seinen geliebten Köln-Marathon nicht laufen können wird. Er machte mir dann das Angebot mich zu betreuen,

was besseres konnte mir ja überhaupt nicht passieren ääähhh ich bin ja nicht gerade bekannt dafür, dass ich gleichmäßig laufe ;-)

 

 

Freitag, 09.09.05

 

 

Laufmesse in Köln

 

Dieter hatte sich heute extra frei genommen und so machten wir uns vormittags

gemeinsam auf den Weg zur Abholung der Startnummern. Danach besuchten wir

noch Alex, den DJ des Sparkassenstands bei Kilometer 35, der sich an meinem

Wunsch “Die schwäbische Eisenbahn” die Zähne ausbiss hehehe

 

Nachmittags besuchten wir die Kölner Innenstadt und besichtigten einige

Streckenpunkte. Gegen Abend liefen wir dann noch eine kleine Runde auf

Dieter`s Hausstrecke. Das Wetter war noch ziemlich schwül an diesem Abend.

 

Startunterlagen abholen,

macht man immer wieder gern

 

Kölner Dom,

von aussen

 

und von innen

 

 

und von Köln-Deutz aus

 

 

 

 

 

Samstag, 12.09.05

 

 

 

 

 

Heute waren wir zu dritt unterwegs: Uschi, Dieter und ich besuchten die

Kölner Altstadt. Nachmittags spazierten wir gemütlich am Rhein entlang

und unterhielten uns.

 

Gegen Abend kam endlich das worauf Dieter schon lange wartete :-)

Ich wurde etwas ruhiger und schaute mir immer wieder den Streckenverlauf

an. Ein sicheres Zeichen für meine beginnende Konzentrationsphase.

Wer mal sehen will wie eine perfekte Marathonbetreuung aussieht der

klickt mal hier! Der Hammer, je öfters ich mir das anschaute um so klarer

wurde mir, dass Dieter am nächsten Tag einen richtig stressigen Job haben

würde.

 

 

 

 

 

 

km

Zeit

Herzfr.

1

5:12

144

2

4:41

157

3

4:31

159

4

4:37

158

5

4:25

160

6

4:25

160

7

4:25

160

8

4:27

161

9

4:28

158

10

4:35

156

11

4:23

156

12

4:24

157

13

4:26

156

14

zusammen

154

15

8:58

154

16

4:29

153

17

4:51

152

18

4:22

156

19

4.29

154

20

4:26

157

21

4:30

157

22

4:28

158

23

4:27

157

24

4:17

160

25

4:22

161

26

4:24

159

27

4:29

159

28

4:27

160

29

5:39

148

30

5:37

140

31

4:41

155

32

4:39

160

33

4:45

162

34

4:40

161

35

4:45

163

36

4:35

165

37

4:42

163

38

5:21

155

39

6:35

140

40

zusammen

 

41

11:35

144

42

4:20

171

0,195

0:46

169

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 11.09.2005 Marathontag

 

Der Tag fing gemütlich gegen kurz vor 8 Uhr an. Ich hatte ruhig geschlafen und war ziemlich locker drauf.

Gemeinsam frühstückten wir und gegen 9 machte ich mich mit Uschi`s Lieblingsgefährt der KVB zusammen

mit Dieter auf den Weg nach Köln-Deutz.

 

Dort angekommen versuchte ich noch Gerd zu finden (www.mueller-lex.de) aber bei der Stimmung und

den Kölner Liedern konnte ich nichts verstehen. Etwa 10 Minuten vor dem Start wurde Dieter langsam

klar, das er als Kölner heute bei seinem Marathon auf der falschen Seite der Absperrung stand :-( und er

machte sich schon mal auf den Weg für seinen Betreuungsmarathon. Ich war nach wie vor ziemlich ruhig,

Herzfrequenz 70-75 sprechen nicht gerade dafür das ich Panik hatte ;-) und dann ging es los!

 

Ich kam sehr gut ins Rennen und fühlte mich nach wie vor locker, beim ersten Treffen mit Dieter kurz vor

Kilometer 5 meinte er auch noch “ du siehst sehr entspannt aus” hüstel das sollte sich noch ändern ;-)

Zwischen Kilometer 5 und 10 hatte ich dann auf einmal ein T-Shirt vor mir mit der Aufschrift: Lauffreunde

Gotha, das konnte eigentlich nur einer sein: Gerd. Wir quatschten kurz miteinander und ich verabschiedete

mich mit den Worten ”Ich hoffe du hast nichts dagegen, wenn ich dich heute erst wieder im Ziel sehen will”.

 

 

Nach Kilometer 10 kam dann der große Regen, es schüttete wie aus Eimern ! Als ich etwa bei Kilometer 14

von Dieter mein Powergel bekommen habe, war ich klatschnass und mir war auch etwas kalt. Dieter war bis

dahin sehr zufrieden und war überrascht das ich auch gleichmäßig laufen kann :-)

 

 

 

Die Spitze der Männer hüstel

ich bin etwas dahinter ;-)

Kurz vor Kilometer 25 kam dann Uschi`s erster

Einsatz als Betreuerin für mich und bis dahin war ich

auch top fit. Was bei Kilometer 29 und 30 passierte

kann ich eigentlich überhaupt nicht so recht beschreiben.

Ich versuche es trotzdem: Ich wusste das ich bisher da

einen perfekten Lauf für meine Verhältnisse hatte aber

trotzdem kamen mir die restlichen 12 Kilometer wie eine

Ewigkeit vor! Ich glaubte auf einmal nicht mehr daran

diese Strecke bewältigen zu können. Es folgten kleinere

Gehpausen, bis ich nach dem 30 Kilometerschild

wieder anfing zu laufen.

 

 

 

 

 

Als ich die Zeit bei Kilometer 31 sah konnte ich es

eigentlich nicht glauben! Obwohl ich mich lausig

fühlte, lief ich eine 4:41 und irgendwie kam ich wieder

zurück in das Rennen. Ich war zwar jetzt etwas

langsamer als am Anfang aber ich konnte doch noch

deutlich unter einem 5er Schnitt laufen.

 

 

 

Die Siegerin Claudia Dreher,

mit Ihren Pacemakern

 

 

Bei Kilometer 38 ging mir dann die Puste wieder richtig aus: Ich war platt wie eine Flunder, die Oberschenkel

schmerzten und ich hätte alles für eine Cola gegeben. Treffpunkt 12 (!) mit Dieter, er ging neben mir her und

versuchte mich wieder aufzumuntern. Endlich kam der Verpflegungsstand und ich schnappte mir 2 Becher

Cola. Zwischen Kilometer 39 und 40 bog Dieter dann wie geplant zur Deutzer Brücke ab. Die letzte An-

weisungen lautete : “ Ich will dich in spätestens 10 Minuten an der Brücke sehen”. Ich hätte Ihm am liebsten

ein Bild von mir gegeben da hätte er mich dann stundenlang anschauen können :-)

 

Irgendwie konnte ich mich dann wieder zum Laufen motivieren, schließlich folgte ja das Highlight noch:

der DOM. Am Dom war die Stimmung wie beim ersten Marathon spitze, allerdings der Kilometer davor

hatte etwas von Friedhofsstimmung, da stand keine Sau ! Ich stolperte etwas unelegant über die Kopfstein-

pflaster und befand mich auf einmal an einem Schild wo 41 drauf stand :-) der Blick auf die Uhr sollte meinen

Füssen noch einmal richtig Feuer machen!

 

Kurz vor der Deutzer Brücke war Dieter wieder da und merkte schnell das der “Schwabe” wieder ordentlich

Tempo drauf hatte :-) Die Zwischenzeit bei Kilometer 41 verriet mir das ich noch unter 3:20 laufen konnte und

so flog ich die Deutzer Brücke hoch als wäre ich bei einem Sprintrennen. Dieter verabschiedete sich mit den

Worten “na ich sehe schon, du brauchst mich wohl nicht mehr”. Ich gab jetzt ordentlich Gas und kam nach

3:18:47 im Ziel an :-)

 

 

Der Erfolg bei diesem Marathon hat sicherlich verschiedene

Gründe: Da wäre als erstes diese absolute Spitzenbetreuung

von Dieter und Uschi  zu nennen, die Tatsache alle 3-4 km einen

Ansprechpartner an der Strecke zu haben erleichtert vieles.

Ein weiterer Grund ist auch die Tatsache das ich seit etwa 3

Monaten nach den Greif-Plänen trainiere. Die Trainingspläne

sind sehr hart und bei manchen Läufern sehr umstritten, aber

sie haben wohl gewirkt.

 

Ich persönlich habe bei dieser Vorbereitung und auch während

des Marathons zum ersten Mal mit Powergels gearbeitet, die Ihre

Wirkung sicherlich nicht verfehlt haben. Die Ergebnisse der

einzelnen Kilometer, vor allem der letzten, lassen hoffen das ich

noch weiteres Potenzial habe um eventuell noch schneller zu

werden. Jetzt wäre der Bericht eigentlich zu Ende, eigentlich ;-)

Hier habe ich noch spezielle Grüße für die Freundin von Dieter,

klickst du hier :-)

 

 

Dieter und ich glücklich im Ziel

 

 

 

 

 

 

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