Schönbuch-Cup in Holzgerlingen - für mich die Hölle

Knapp einer Woche vor dem Stuttgart Lauf stand der zweite Lauf des Schönbuch-Cups in Holzgerlingen an. Der Lauf ging über 10 km mit einem heftigen Anstieg bei km 6,5. Mit Anke, die mich freundlicher Weise mitgenommen hatte, machte ich mich auf den Weg. Schon auf dem Weg nach Holzgerlingen konnten wir feststellen, dass es sehr warm war und es bestimmt sehr hart werden würde eine gute Zeit zu laufen.

In Holzgerlingen angekommen trafen wir dann zufällig auch Philipp. Er wollte sich das eigentlich nicht antun, aber plötzlich war er da :-) Der Begriff  “warm machen” passte eigentlich nicht, denn schon vor dem Start hatte ich geschwitzt wie ein Bär und die Herzfrequenz war deutlich höher als sonst!! Trotzdem wollte ich richtig angreifen und hoffte auf eine Endzeit von ca. 45 Minuten zu kommen.

Gesagt, getan : Vom Start an griff ich volle Kanne an, die km-Zeiten waren ständig bei 4:11. Die ersten km gingen durch einen Wald ständig auf und ab!!!! Leider kam die erste Verpflegungsstation erst nach ca. 5 km, das war für mich schon fast zu spät. Ich merkte, dass ich bei diesen Temperaturen das Tempo nicht halten konnte- im Gegenteil: nach 6 km war ich völlig fertig, einfach kaputt!! Ich musste aufhören zu laufen und konnte nur noch normal gehen. Sehr schnell kam Philipp an mir vorbei, er versuchte mich noch mal anzufeuern, aber ich war völlig platt.

Ich versuchte immer wieder los zu laufen, aber das ging meistens nicht lange gut und ich fing immer wieder an normal zu gehen. Dann kam dieser “heftige Anstieg”- der hat mich auch nicht unbedingt aufgebaut und so war ich das erste mal kurz davor einfach aufzugeben. Ich war völlig leer und einfach nur fertig!!! Sowohl der Körper, als auch mein Kopf wollten nicht mehr weiterlaufen. Aber irgendwie ging es doch weiter und ich hatte mich hinter einem älteren Läufer festgebissen, ganz nach dem Motto : “Wenn der in seinem Alter das schafft, dann schaffe ich das auch noch”

Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel wollte ich schon wieder mal “nur gehen” und da passierte etwas, was wohl zeigt das wir Läufer eine “grosse Familie” sind : der ältere Läufer bemerkte das ich aufhören wollte zu laufen und rief mir zu : “Komm Junge, nicht aufgeben, weiter laufen”. Im ersten Moment dachte ich, ach lass mich in Ruhe aber dann lief ich weiter. Ich versuchte immer im “Windschatten” meines älteren Mitläufers zu bleiben.

Dies gelang mir dann auch bis zum Ziel und ich kam mit für mich enttäuschenden 52:16 über die Ziellinie. Im Zielbereich bedankte ich mich dann bei meinem “Pacemaker”; wenn der nicht gewesen wäre, dann hätte ich bestimmt hingeschmissen. Ich versuchte alles Flüssige zu erwischen was nur geht, dazu gehörten auch Melonenstücke!!! Daheim ist mir das immer ein Rätsel, warum meine Freundin das ständig futtert und mir schmeckt das eigentlich auch nicht, aber in diesem Moment war mir alles wurscht. Ich traf dann auch ziemlich schnell Philipp und wir warteten bis Anke kam. Die Zwei waren richtig gut drauf und ich war völlig down!!!

Auf der Heimfahrt hat sich meine Stimmung dann wieder gebessert, weil ich denke auch solche Dinge gehören dazu, wenn man irgendwann mal einen Marathon laufen will. Es war interessant für mich zu sehen, das ich bei größeren Temperaturen wohl einige Probleme habe und es daher falsch war, mit diesem für mich (zu) hohen Tempo an zufangen.

 

 

 

 

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