In der Neuen Messe angekommen machte ich es mir erst einmal gemütlich und wartete in Ruhe,
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was sollte schon passieren ausser meine üblichen Einbrüche ;-) Ich beobachtete die anderen Läufer
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und was dort teilweise als Aufwärm- und Dehnungsprogramm auf dem Plan steht hätte mich direkt
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mit sämtlichen Formen von Zerrung zum Roten Kreuz gebracht :-) Gegen 10 Uhr lief ich mich in
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Halle 4 etwas warm und nach kurzer Zeit tauchte dort auch das Männchen mit dem 3:15 Ballon
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auf.
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Ich hatte mir im Vorfeld überlegt diesem Männchen auf jeden Fall auf den ersten Kilometern zu folgen
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um heraus zu finden ob ich sein Tempo von 4:37 pro Minute mitgehen kann oder eher langsamer
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laufen soll. Dann ging es in den Startblock, immer in der Nähe des 3:15 Ballon und bei 6-8 Grad
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begann es pünktlich. Die ersten Kilometer fühlten sich wie immer zäh an, die Temperaturen hätten
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ruhig 1-2 höher sein können :-/
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Ich hatte aber schon nach 3 Km das Gefühl das ich mich eher bremsen musste beim Laufen! Ich
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fühlte mich sehr gut und das Laufen in der Gruppe um den 3:15 Ballon ging mir leicht auf die Nerven
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Bei Kilometer 5 entschied ich mich dann von der Gruppe abzusetzen, ganz nach dem Motto: Wenn
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ich nimmer kann sieht man sich bestimmt wieder:-) Nach 7 Kilometern ging es dann in die Frei-
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burger Innenstadt, dort herrschte gute Stimmung und das Kopfsteinpflaster war überhaupt kein
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Problem.
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Es gab dann eine Phase bei der man an der Dreisam entlang lief und über einen Schlenker wieder
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zurück in die Freiburger City. Die Kilometer waren durch die 42 Bands an der Strecke mehr als
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kurzweilig und so ging es wieder in Richtung Messe. In dieser Phase bemerkte ich schon einen
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enormen Vorteil wenn man nicht bei den ganz großen Stadtmarathons startet: Ich hatte am Km 19
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bis Km 33 drei bis vier Läufer um herum, die mein Tempo liefen. Bei den bisherigen größeren
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Cityläufen waren das meistens immer zu viele Starter um dort so etwas festzustellen, aber hier in
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Freiburg mit ca. 1600 Marathonis war das kein Problem.
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1:34:19 war die Durchgangszeit zum Halbmarathon und ich wusste das jetzt langsam Schluss mit
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lustig sein würde. Ich hatte die Hoffnung vielleicht jetzt in der zweiten Hälfte eine 1:37:30 laufen zu
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können und damit deutlich unter 3:15 zu bleiben. In der zweiten Runde empfanden meine Füsse die
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Kopfsteinpflaster als nicht mehr ganz so angenehm aber sie trugen mich immer noch in einem sehr
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guten Tempo durch die Gegend.
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Das 30 Kilometer Schild kam und ich war immer noch verhältnismässig fit, die Powergels und das
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Magnesium hatten bisher einwandfrei geholfen. Bei Km 36 gab es dann den ersten “Aufenthalt”
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bei einer Getränkestation, sprich ich blieb kurz stehen um mal in Ruhe etwas zu trinken. Natürlich
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hatte der Kopf schon langsam angefangen zu rechnen, wie den die mögliche Endzeit hier aussehen
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könnte. Die Rechnung ergab sehr schnell, das mit einem Tempo von 4:30 pro Kilometer sogar noch
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eine neue persönliche Bestzeit drin war.
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Die nächsten Kilometer zeigten allerdings das Rechnen das eine ist und Laufen etwas völlig anderes!
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Ich merkte jetzt die Kräfte schwinden, noch nicht das ich völlig stehen blieb aber eine Zeit von 4:48
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pro Kilometer war nur mit höchster Anstrengung möglich. Für zusätzliche Unruhe sorgte die
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Tatsache das ich den 3:15 Ballon bei der Wendestrecke zwischen 39 und 40 verdammt schnell
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näher kommen sah.
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Kilometer 40 Game over - jetzt war ich müde, musste immer wieder ein paar Schritte gehen um
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dann wieder los zu laufen. Na ja das Übliche ;-) Irgendwie war ich jetzt auch ein bisserl satt, die
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Bestzeit packte ich nicht mehr und um mein eigentliches Ziel unter 3:20 zu laufen brauchte ich mir
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nicht wirklich Gedanken machen.
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Nach 3:14:44 war ich dann im Ziel - ätsch das 3:15 Männchen hat mich nicht bekommen- wenn
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auch sehr knapp;-) Mein Fazit für diesen Marathon fällt sehr positiv aus: Ich war trotz der Erkältung
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in der Woche davor in der Lage sehr gut und gleichmässig zu laufen. Den Marathon in Freiburg kann
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man auch durchaus weiterempfehlen- obwohl Badener ;-), wobei ich beim Halbmarathon mit 8.000
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Startern und doch teilweise enger Strecke so meine Bedenken hätte. Für mich persönlich war es
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natürlich ideal das es nicht so warm war und der Veranstalter mit einem 3:15 Pacemaker dienen
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konnte (normal ist 3:00 und 3:30). Das nächste große Ziel ist der Ultra am Rennsteig im Mai!
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