Berlin Marathon - Um eine Erfahrung reicher

 

 

 

km

Zeit

Herzfr.

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Am vergangenen Sonntag war es soweit - der erste Start beim grössten Marathon in Deutschland

in Berlin stand auf dem Programm. Ich denke jeder Läufer hat vor so einem Start seine eigenen

Ablauf. Bei mir bedeutete das, das ich morgens um 5:40 alleine ein wenig um die Gegend der

U-Bahnhaltestelle Gleisdreieck unterwegs war. Man konnte hier schon ahnen das es ein ziemlich

warmer Tag werden würde, es war kein einziges Wölkchen am Himmel.

 

 

mini-HPIM3522

Kurz gefrühstückt und ab ging es zum Start

zwischen Brandenburger Tor und Siegssäule.

Dort wurde ich wie immer von Sonja noch

zu einem Bild gezwungen ;-) und dann kämpfte

ich mich in den Startblock.

 

Hüstel der Startbereich war ein ziemliches

Durcheinander, die Wege zum Startblock waren

verstopft und in meinen E Startblock kam ich

überhaupt nicht rein! Diese Tatsache sorgte

natürlich schon leicht für einen dicken Hals bei

mir ;-)

 

 

 

Pünktlich um 9 Uhr dann der Start. Nach und

nach setzte sich die Masse in Bewegung, jetzt

konnte ich auch endlich die Strecke betreten :-)

 

Die ersten Meter bis zur eigentlichen Startlinie

hatte ich allerdings eher mit den gelben Tüten

zu kämpfen, die gehäuft rechts am Rande des

Startblocks lagen. Ihr wisst schon was ich

meine, die Teile die an die Läufer ausgeteilt

werden damit man nicht friert ääähhh was ja

bei 15 Grad morgens um 9 Uhr ziemlich

schnell passieren kann ;-)

 

mini-HPIM3523

 

 

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Nun ging es vorbei an der Siegessäule, dem Ernst-Reuter-Platz Richtung Bundeskanzleramt. Nach

und nach fand ich die Erklärung warum zum Beispiel der E-Block so voll war grummel da müssen

ein paar hundert sich mal wieder in den falschen Startblock gestellt hatten! Wenn ich zum Beispiel

bei Kilometer 7 auf einen etwas hüstel dickeren Herren auflaufe, der vielleicht einen 6:30 Schnitt

läuft dann könnte ich das große Kotzen bekommen. So einen wünscht sich ein schmaler Hering

wie ich bei Kilometer 33 und zwar als Schattenspender gegen die Sonne :-) Aber mal im Ernst, ich

verstehe da die Veranstalter nicht ganz! Der Veranstalter macht sich die Mühe und versucht die

Läufer ihrer Leistungsstärke nach einzuteilen, warum werden dann Läufer die sich nicht daran halten

nicht gnadenlos disqualifiziert ?? Das ist ja wohl kein Problem festzustellen, das Läufer X um 9.04

über die Startlinie ging und eigentlich im G-Block starten sollte!?

 

 

Zwischen Kilometer 8 und 9 kam das komplette Feld an einer engen Stelle fast komplett zum

Stehen, so dass ich sagen muss die ersten 10 Kilometer machten nicht wirklich Spass. Ich lief zwar

zeitlich in etwa in meiner Vorgabe, aber es war anstrengend ständig die richtige Lücke zu finden.

 

 

Ab Kilometer 10 ging es dann deutlich besser,

mir kam es so vor als würden die Straßen doch

breiter sein und man hatte endlich die “laufenden

Bremsblöcke” überholt, nun begann es auch

Spass zu machen.

 

Die Stimmung an der Strecke war Spitze und

zur Freude der Zuschauer herrschte ein

Traumwetter mmmhh wir Läufer hätten es

sicherlich deutlich kühler besser gefunden ;-)

mini-HPIM3537

 

Die Spitze der Männer bei km 12

 

 

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Bei mir lief es jetzt richtig gut, gleichmässig konnte ich meine Rückstand

zur Zielzeit von 3:10 wieder aufholen und war bei der Hälfte des Marathons

genau im Plan. Ab Kilometer 24-25 sollte sich dies schlagartig ändern, es fing

an mit massivem Seitenstechen und ging weiter über einen sehr unruhigen

Magen :-( Keine Ahnung warum, aber ich war phasenweise kurz davor mir

mein Frühstück noch einmal genauer anzusehen. Es gab nur eine Lösung, erst

einmal deutlich langsamer weiter und schauen was passiert.

 

 

 

Da ich meinem Magen nicht mehr so recht traute, schüttete ich mir die nächsten

drei Getränkestationen nur Wasser über den Körper und auf das Powergel

verzichtete ich vorsichtshalber. Das ging bis Kilometer 36 eigentlich ganz gut,

meine Laune war trotzdem ok und die Füsse fühlten sich auch noch

einigermassen gut an.

 

Allerdings machte ich dann doch noch einen Fehler: Kurz vor Kilometer 36

war der Getränkestand der Bundeswehr! Wir Läufer wurden von netten

Soldaten im Kampfanzug bedient :-) ein geiles Bild. Allerdings muss ich sagen,

dass die gereichte Teesorte nicht unbedingt nach meinem Geschmack war grins

 

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mmhh so bekommt man sicher keinen

Sonnenbrand ;-)

 

 

Warum auch immer hatte ich mir hier vorgenommen mir etwas mehr Zeit zu lassen, in Ruhe trinken und Wasser über den Kopf.

Diese erste Gehpause haben die Beine wohl extrem missverstanden, die Teile machten zu, so nach dem Motto: Hey wir gehen,

wir sind wohl im Ziel. Da ging im wahrsten Sinne des Wortes nix mehr, bis zu Kilometer 37! Wenn ich ehrlich bin folgte dort

unverhofft noch einer der schönsten  bisherigen Marathonmomente.

 

 

 

Kurz vor dem Kilometerschild 37 vernahm ich laute Englisch Wörter: “Go a way, please go a way” Zuerst dachte, welcher

Depp schreit mich hier so an doch dann sah ich den Grund: Es war ein Begleitläufer für einen blinden dunkelhäutigen Läufer.

Zack zack waren die Zwei an mir vorbei und irgendwie erweckte das noch einmal die Lebensgeister in mir. Es war mir klar, das

ich zwar nicht lange dieses Tempo gehen konnte, aber das war mir wurscht. So setzte ich mich ca. 2 Kilometer lang vor die

Beiden und räumte Ihnen den Weg frei, kurz nach dem Kilometerschild 39 war ich dann völlig platt :-)

 

 

 

Ich verabschiedete mich von dem blinden Läufern mit den Worten : “You are to fast for me” und er lächelte, irgendwie war das

ein ganz besonderer Moment hüstel was die Beine auch merkten, die blieben nämlich stehen :-) So machte ich mich für meine

Verhältnisse eher im “Spaziertempo” auf den Weg weiter in Richtung Ziel.

 

 

 

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Die Zeit war mir schon lange scheiss egal und ich genoss den Lauf durch das

Brandenburger Tor, nach 3:28:17 kam ich dann im Ziel an. Diese Tatsache

sorgte dann bei Sonja für Stress :-) ich muss wohl ziemlich deutlich im

Fernsehen zu sehen gewesen sein und bei Ihr klingelte das Handy Sturm.

 

 

 

 

 

Mein Fazit fällt durchaus gemischt aus, trotz einer relativ schlechten Zeit für mich.

Den eigentlichen Fehler habe ich aus meiner Sicht schon in der Vorbereitung

gemacht, in dem ich zeitweise ständig über 90 Kilometer pro Woche lief, das

war zu viel und ich hatte schon eher einen Hang zum Übertrainiert sein!

Immer leicht müde im Körper und im Kopf, zusätzlich werde ich beim nächsten

Marathon keinen Urlaub davor machen. Irgendwie kam da bei mir keine

rechte Spannung auf wenn ich schon vor dem Marathon gemütlich auf Rügen

in der Sonne liege.

 

Es hat Spass gemacht in Berlin zu laufen und für mich kleine Ehrgeizling ist

es irgendwo auch eine Weiterentwicklung zu merken, das heute nichts geht.

Vor zwei Jahren hätte ich zum Beispiel wahrscheinlich bis Kilometer 30 voll

drauf gehalten um dann die letzten 12 Kilometer zu kriechen und mit 3:50 ins

Ziel zu kommen.

mini-HPIM3556

sieht gar nicht so müde aus :-)

 

 

 

 

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