Berglaufweltmeisterschaften 2012 im Bühlertal

 

 

Es war vor einigen Monaten als ich in einem Laufbericht von meinem Freund Wolfgang Bernath etwas über eine Berglaufweltmeisterschaft

las die im Bühlertal stattfinden sollte. Na ja, schnell war klar das ich die einzige wichtige Bedingung erfülle: Ich bin über 35 Jahre alt :-/ und darf

somit bei den Masters (so heißt das nicht wie mancher denkt: alte Säcke ;-) starten.

 

Somit wurde die komplette Familie eingepackt und wir machten einen Kurzurlaub im Schwarzwald. Manchmal ist es schon verwunderlich

warum man immer in die Ferne fahren möchte, wenn doch eine sehr schöne Landschaft direkt vor der Tür liegt. Das wir hier nicht bei

irgendeinem Dorflauf waren zeigte sich bereits am Freitag Abend, an dem die offizielle Eröffnungsfeier der Weltmeisterschaft statt gefunden hat.

 

mini-Fahneneinlauf
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Kinder tragen die Fahnen der teilnehmenden Länder in das Haus des Gastes

 

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Das WM-Maskotchen

Begrüßung aller Nationen

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Das Gelöbnis für faire Wettkämpfe durch Klaus Dietsche

Startbereich -gleich gab es kein Entkommen mehr ;-)

 

Am Vormittag waren wir noch mit Tina auf einem Spielplatz auf der anderen Seite des Tals und ich konnte sehr schön beobachten

wie die verschiedenen Läufer den Berg hinauf schnauften. Da bei einer WM nach Alterklassen gestartet wird  und meine M35 als letztes

auf die Strecke ging konnte ich so auch noch einen Eindruck von der Strecke gewinnen. Die Tatsache das meine Altersklasse als letztes

startete machte mir ehrlich gesagt etwas Sorgen, weil ich so etwas wie einen Alptraum hatte! Nämlich als Allerletzter da oben auf

dem Berg anzukommen.

 

 

Je näher der Start kam um so unruhiger gerade zu nervöser wurde ich. WAS fällt Hintsch eigentlich ein hier mit der Weltelite im Berglauf

mitzulaufen?? Tja 1 Stunde vor dem Start war ich mir innerlich im Klaren, das ich selten so eine besch... Idee hatte und lieber noch einmal

3 Runden Strongman machen würde. Beim Start der M40 joggte ich ein wenig hinter dem Besenwagen her und hatte das Gefühl hier

locker mitlaufen zu können. Was mich erwartete zeigte sich bereits nach ca. 700m, da ging es den Sandbuckel hoch. Ein richtig steiler

Anstieg über ca. 300-400 Meter, na ja Berglaufweltmeisterschaft halt :-)

 

Hatte ich bei der M40 Startgruppe noch das Gefühl hier einige “normale” Freizeitläufer zu sehen, fiel mir im Wartebereich vor dem Start

schier die Augen aus: Die sahen alle extrem fit aus hüstel und die Ansage des Sprechers, das diese Alterklasse vermutlich die stärkste

Gruppe darstellt sorgte auch nicht für Lockerheit bei mir. Scheiße, ich wollte jetzt los und war bereit mich zu quälen :-)

 

 

mini-Vor_dem_Start1
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Beim roten Pfeil habe ich mich ganz hinten “versteckt”

gespanntes Warten auf den Startschuss

 

mini-Start
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Startschuss und ich reihte mich gleich mal hinten ein,

die Devise war: Kraft einteilen!

 

Pünktlich um 13.40 Uhr ging es endlich los und ich verzichtete auf den typischen Hintsch- Start! Lieber ganz hinten starten und ein, zwei Läufer

überholen können im Laufe des Rennen. Nach 700m der besagte Sandbuckel, beim Warmlaufen hatte ich mir eigentlich geschworen hier

zu gehen hüstel na ja im Feld ging keiner! So lief ich diesen Hügel halt auch langsam hoch.

 

Es folgte eine Passage in der es im Tal eher entlang ging ohne heftige Steigungen, hier hatte man eine schöne Aussicht auf

das Bühlertal und auf der anderen Seite war der Spielplatz zu sehen. Was kam war irgendwann eine enge Kurve und ab ging es den

Berg rauf *schnauf* Ich packte wieder meine übliche Hintsch-Bergtaktik aus: Wenn es zu steil wird einfach schnell gehen anstatt

langsam zu laufen, sobald die Chance besteht zu laufen Gas geben. Es ist ja nicht so das wir in Fellbach keine Anstiege haben, der

grosse Unterschied besteht einfach in der Länge der Anstiege. Bei meinem Training kann es schon einmal sein das ich 400-600 Meter

steilen Anstieg habe, aber da bügelt man im Training einfach drüber :-) Das funktionierte hier natürlich nicht, die Strecke forderte einen ganz

schön!

 

So ging es Meterchen für Meterchen dem Ziel entgegen, das ich konditionell noch sehr gut beieinander war zeigte sich dann beim

"Erholungskilometer"  8. Hier ging es ohne heftige Steigungen wieder am Berg entlang und ich konnte richtig Tempo machen.

Das die Idee vielleicht nicht so clever war zeigte sich dann auf den letzten 1,5 km, hier war es noch einmal richtig steil. Jetzt wurde der

Körper noch einmal richtig gequält und als es einen Teil der Skipiste hoch ging war ich dann völlig im Eimer :-/ leider 500 Meter zu früh!

 

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Die letzten 400 Meter kam immer wieder ein Schild, aber das

dauerte bis da endlich stand: "nur noch 300 Meter" ;-)

Auf den letzten 100 Metern war es auch mir wieder möglich ein

wenig zu laufen, so lief ich wirklich nach 1:04:50 ins Ziel und

bekam meine Medaille; natürlich die Teilnehmermedaille ;-)

Im Zielbereich war für alles gesorgt und so gab es gleich

mal einen Kuchen, was zum Trinken und ein Mars.

 

die Teilnehmermedaille bei der WM :-) verdienter Lohn

 

 

Bei leichtem Regen machte ich mich dann auf den Weg zum Shuttle-Service zurück nach Bühlertal, dort war es aber sehr voll.

Nach kurzem Überlegen machte ich mich wie schon einige andere Läufer auf den Weg die 6,5 km bis Bühlertal zu laufen ...

was hoch geht, geht runter erst recht :-) Ein Blick am Abend auf die Ergebnisliste zeigte dann noch das ich 4 Läufer in meiner Altersklasse

hinter mir gelassen habe und das ich auf den Weltmeister meiner Alterklasse ( und Gesamtsieger) Matthias Hecktor und seiner Siegerzeit

von 42:09 nur schlappe 22 Minuten Rückstand hatte hüstel

 

Höhenprofil Berglaufweltmeisterschaft

mini-Berglauf-Streckenprofil1

Quelle: www.tv-buehlertal.de

 

Kilometer

1

2

3

4

5

6

7

8

9

0,5

 

Zeit

6:14

5:08

6:03

7:49

7:06

7:51

5:50

5:16

7:50

5:39

1:04:50

Herzfr.

161

168

171

169

169

166

168

165

159

157

165